Living Wunderkammer

Opulente Wohnwelten – Leben in der Wunderkammer

Feines Stilempfinden und erlesene Eleganz prägen die opulenten Wohnwelten des Antiquitätensammlers Andreas Häner. Sein Buch Living Wunderkammer (Christoph Merian Verlag) lädt zu einem Spaziergang durch seine beiden faszinierenden Refugien ein. In den originell umgenutzten Gebäuden leben die fürstlichen Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance und des Barock fort. Die luxuriöse Basler Wohnung des Autors und sein ländlich-idyllisches Refugium im Umland von Basel sind museal inszenierte und doch behaglich-moderne Wohninterieurs.

So unvermittelt der Eintritt ins prächtige Vestibül aus dem nüchternen Treppenhaus überrascht, so sehr beeindruckt nur einen Augenblick später die Licht- und Raumfülle des zentralen Wohnraumes nach dem engen, dunklen Flur: ein szenographischer Kunstgriff, der funktioniert. Die Wohnung im ehemaligen Basler Sex-Kino Corso beherbergt eine sorgfältige Komposition aus Farben und Licht, historischen Möbeln und Bauelementen, zeitgenössischer Architektur und Kunst sowie modernem italienischem Chic. Als Gesamtkunstwerk und Wohlfühlort bietet sie sowohl Raum für Arbeit und Alltag als auch für Gäste und Rückzug.

Dieses Konzept greift ebenso in der behutsam restaurierten historischen Schmiede in Ziefen (Kanton Basel-Landschaft), die einfacher, jedoch nicht minder elegant ausgestattet ist. In beiden Wohnungen beziehen sich die Inneneinrichtungen auch auf ihre Gebäudehüllen: die städtische Loftwohnung auf die Zeit des Art Déco aus den 1930er Jahren, die Wohnung in Ziefen auf die 1837 in ländlichem Kontext erbaute Schmiede. 

Andreas Häner zeigt mit seiner Einrichtungskunst, wie historische Preziosen das Leben im Hier und Jetzt bereichern können. Seine Interieurs schaffen Atmosphäre und ermöglichen imaginäre emotionale Streifzüge durch Raum und Zeit.

Das Buch führt in grossformatigen Fotografien und zahlreichen Objekt-Detailaufnahmen tief hinein in den Mikrokosmos der beiden lebendigen Wunderkammern. Zwei Architekturexperten stellen die Bauwerke vor und ordnen sie baugeschichtlich ein. Als visueller roter Faden dient dem Buch die Wunderwelt kostbarer antiker Textilien. Auch sie werden am Ende des Buches fachkundig beschrieben und historisch eingeordnet. Alle Texte sind deutsch und englisch verfasst.

Mit Beiträgen von Daniel Burckhardt, Klaus Spechtenhauser, Birgitt Borkopp-Restle und einem Sammlerporträt von Gudrun Sachse.